Abschnitt 3, Gesang Von Mir Selbst

Ich habe gehört, was die Schwätzer schwatzen, Geschwätz von Anfang und Ende,
Ich aber schwatze nicht vom Anfang oder vom Ende.
Niemals war mehr Anfang als jetzt
Nie mehr Jugend und Alter als jetzt,
Nie wird mehr Vollkommenheit als jetzt,
Nie mehr Himmel und Hölle als jetzt.
Drang und Drang und Drang,
Immer der zeugende Drang der Welt.
Hervor aus dem Dämmer steigen zwiefältige Gleiche, Stoff immer und Wachstum, immer Geschlecht,
Immer ein Weben von Identität, ein Sich-Sondern, immer des Lebens Brut.
Es weiter auszugrübeln ist unnütz, Gelehrte und Ungelehrte fühlen, daß es so ist.
Gewiß wie die stärkste Gewißheit, lotrecht im Gerüst, wohlverklammert, fest in den Balken,
Stämmig wie ein Roß, zärtlich, stolz, elektrisch,
Ich und dies Geheimnis — hier stehn wir.
Klar und süß ist meine Seele, und klar und süß ist alles, was nicht meine Seele ist.
Fehlt eins, so fehlen beide, und das Unsichtbare wird bewiesen durch das Sichtbare,
Bis dieses wieder unsichtbar wird und selber Beweise erhält.
Das Beste zu weisen und es zu scheiden vom Schlechtesten, plagt sich Geschlecht um Geschlecht,
Ich aber kenne die vollkommene Schicklichkeit und Gelassenheit der Dinge, schweige, während sie diskutieren, gehe baden und bewundre mich selbst.
Willkommen ist jedes Organ und Glied von mir und von jedem herzhaften, reinen Mann,
Kein Zoll noch Bruchteil eines Zolls ist schlecht, und keins soll minder vertraut sein als die andern.
Ich bin zufrieden — schaue, tanze, lache, singe;
Wenn der herzende, liebende Bettgesell an meiner Seite schläft die Nacht hindurch und bei Tagesgrauen verstohlenen Trittes hinwegschleicht,
Körbe zurück mir lassend, mit weißen Tüchern bedeckt, die das Haus mir schwellen mit Fülle,
Soll ich dann zögern sie anzunehmen und wahrzuhaben und meine Augen anschrein,
Weil sie sich wenden vom Nachschauen den Weg hinab
Und fortan rechnen und bis auf den Pfennig mir weisen
Genau den Wert von eins und genau den Wert von zwei und welches mehr ist?

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